Garantie

Was viele nicht wissen, auch Auktionshäuser bieten Garantien. Etwa ein drittel der Kunstwerke in Auktionen erhalten keinen Zuschlag, weitere 5-15% werden laut Statistik unterhalb des Schätzpreises zugeschlagen. Das sind rund 50% der Werke, die hinter den Erwartungen zurückbleiben. Durch die Transparenz der öffentlichen Kunstauktionen sind nicht nur die Rekordpreise sondern auch die Misserfolge für jedermann ersichtlich, was den erneuten Verkauf oft deutlich erschwert.

Um Sammler dennoch zur Einlieferung zu bewegen, bieten Auktionshäuser mitunter eine Garantie. Dabei wird dem Einlieferer ein Mindestzuschlagspreis garantiert, zu dem sich das Auktionshaus (oder ein Dritter) bereit erklärt, das Kunstwerk zu erwerben. Da das Verkaufsrisiko hierbei entsprechend auf das Auktionshaus übergeht, wird i.d.R. versucht, ein möglichst niedriges Verkaufslimit mit dem Verkäufer zu vereinbaren. Sollte sich im Rahmen der Versteigerung kein Bieter finden, erwirbt das Auktionshaus das Werk zum vereinbarten Limit und wandert die Arbeit anschließend ins eigene Depot. Sollten sich im Rahmen der Versteigerung mehrere Bieter finden, die den Preis in die Höhe treiben, so kommt der Erfolg nur teilweise dem Verkäufer zugute, da sich das Auktionshaus seine Risikoübernahme entsprechend vergüten lässt und den Überschuss für sich verbucht.

Der Verkäufer muss sich also die Frage stellen, ob sich die Garantie wirklich für ihn auszahlt, er das Risiko eines Misserfolges eingehen möchte oder er nicht stattdessen das Werk direkt über andere Kanäle sicher verkaufen sollte.

Quellen:
Boll, D. (2011): Kunst ist käuflich. Freie Sicht auf den Kunstmarkt. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit.
https://privateartinvestor.com/art-business/how-auction-guarantees-affect-the-sale-of-an-artwork-769/
https://www.zeit.de/2015/34/auktionen-einfuehrung-verkaeufer/seite-2